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Der Aufstand
in Person!

Jakob Engelfried von Kuppingen

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Jakob Engelfried von Kuppingen Illustration
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Erwacht!

Der Wirkungsort des Böblinger Kaplans: Die Pfarrkirche St. Dionysius. Dort hatte Engelfried die Pfründe des St. Annenaltars inne, Aufnahme der Stadtkirche vom März 1983. © StadtA BB E2/7, Nr. 2088, Foto: Michael Schmidt.

In der Böblinger Zehntscheuer wurden die Abgaben an die Kirche, der "Kirchenzehnt" gelagert. Errichtet wurde das Gebäude vom Kloster Hirsau, das auch hier in Böblingen kirchliche Befugnisse hatte. Die heutige Zehntscheuer wurde in den 1580er Jahren errichtet, zur Zeit des Bauernkrieges stand an gleicher Steller vermutlich ein Vorgängerbau, Aufnahme aus den späten 1980er Jahren. © StadtA BB E2/7 Nr. 5029.

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Die Beteiligung des Böblinger Geistlichen Jakob Engelfried am Aufstand zeigt die enge Verbindung von Reformation und Bauernkrieg. Ob sich der aus Kuppingen stammende Kaplan dem Bauernhauptmann Leonhard Schwarz aus Dagersheim angeschlossen hatte, wissen wir nicht. Unwahrscheinlich ist dies nicht. Während Leonhard Schwarz nachweislich an der Belagerung des Klosters Hirsau beteiligt war, wird Hirsau ebenfalls als Wirkungsort des Böblinger Kaplans genannt. Dort soll er den Aufständischen in weltlicher Kleidung das Evangelium gepredigt haben. Mit dem Tragen weltlicher Kleidung bricht Engelfried symbolisch mit der alten Kirche. Reformatorische Prediger waren unter den Aufständischen, die ihr Widerstandshandeln mit der Bibel und dem daraus abgeleiteten göttliche Recht begründeten, nicht selten. In Thüringen wird mit Thomas Müntzer ein Reformator und ehemaliger Mönch zum Anführer der Aufständischen.

Szenen des Ablasshandels, Ausschnitt aus einem Holzschnitt von Hans Holbein d. Ä., frühes 16. Jahrhundert. © gemeinfrei.

Die Höllenfahrt des Papstes, satirische Darstellung des Papstes als Antichrist von Lukas Cranach d.Ä., 1521, Holzschnitt. © gemeinfrei.

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Während Engelfried die Aufständischen vor Ort auf die Neue Lehre einschwören wollte, forderten andere Geistliche wie Johannes Jäger aus Hettingen ihre Gemeindemitglieder zur Teilnahme auf. Nicht nur die Kirche, auch der Kaiser ging als weltliches Oberhaupt des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation in seiner Funktion als "defensior ecclesiae", als "Verteidiger des Glaubens" gegen die drohenden Glaubensspaltung vor. Er stellte die Neue Lehre und alle ihre Anhänger als Ketzer unter Strafe. Als Bruder des Kaisers und Landesherr von Württemberg verfolgte Ferdinand das gleiche Ziel im Herzogtum. Das Wormser Edikt stellte bereits seit 1521 im gesamten Reich die Neue Lehre und die Schriften Martin Luthers unter Strafe. In Württemberg wurden reformatorisch gesinnte Geistliche ausgewiesen oder gar verhaftet. Während der Stuttgarter Prediger Johann Mantel bereits 1523 auf der Hohennagold inhaftiert wurde, wird die reformatorische Neigung Kuppingers erst mit seiner Beteiligung im Bauernkrieg strafrechtlich verfolgt.

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