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Der Aufstand
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Jäckelin
 Rohrbach

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Jäckelin
 Rohrbach Illustration
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Hass und Wut!

Jäckelin Rohrbach stellt nahezu das Idealbild eines Empörers des Jahres 1525 dar, wie ihn vermutlich die Herrschaft beschrieben hätte. Ein Untertan, der scheinbar ohne Grund, dafür aber mit umso mehr Hass und Gewalt gegen die Obrigkeit aufbegehrte - und ihr einen Grund gab, den Aufstand ebenso radikal niederzuschlagen. Rohrbach muss als Aufständischer mit seiner radikalen Vorgehensweise und seinen Ansichten allerdings als ebenso außergewöhnlich angesehen werden wie die Weinsberger Bluttat, die er verantwortete. Der Grund für seine ausgeprägte Wut gegenüber Obrigkeiten liegt im Dunkeln. Er scheint sich allerdings außergewöhnlich ungerecht behandelt gefühlt zu haben, wenngleich dies nicht in allen Fällen zugetroffen haben mag. Rohrbachs Streitbarkeit zeigt sich etwa in Erbschaftsstreitigkeiten mit Nachbarorten und als er dem Vikar des Wimpfener Stiftes Abgabenzahlungen verweigerte. Der wortgewandte Rohrbach nutzte einen daraufhin stattfindenden Gerichtstag, um gegen die Obrigkeit zu hetzen. Er sammelte Anhänger um sich und wurde zum Anführer des sich bildenden Neckarthäler Haufens.

Die Aufständischen sollen nach der Eroberung Weinsbergs im Heilbronner Karmeliterkloster vor der Stadt "übel gehaust haben", Zeichnung aus der Haller Chronik des Georg Widmann, 1608/10. © gemeinfrei.

Nach der Belagerung Weinsbergs verließ er den Haufen, der mit der Stadt Heilbronn in Verhandlungen getreten war. Das Vorgehen in Weinsberg rief Kritik aus den eigenen Reihen hervor, etliche distanzierten sich von ihm. Rohrbach schloss sich in der Folge den württembergischen Aufständischen an, erhielt dort allerdings keine führende Position. Rohrbach selbst war nicht an der Böblinger Schlacht beteiligt. Der Asperger Burgvogt wurde ihm bei Vaihingen habhaft. Mit seiner Gefangennahme Ende Mai war sein Schicksal besiegelt. Nach der Übergabe an den Bundeshauptmann Georg Truchsess von Waldburg wurde Rohrbach an Ketten geschmiedet und in Neckargartach öffentlich bei lebendigem Leib verbrannt. Mit der Hinrichtung stellte die Herrschaft auf ebenso symbolische Weise ihre Ordnung wieder her, wie sie Rohrbach mit der Eroberung Weinsbergs versucht hatte zu zerstören.

Die Hinrichtung Jäckelin Rohrbachs am 21. Mai 1525 in Neckargartach bei Heilbronn, Zeichnung von Peter Harrer aus seiner "Beschreibung des Bauernkriegs" von 1551. © gemeinfrei.

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